Buchpremiere. Peter Gisler "Was bleibt - was geht"
Peter Gisler (Lesung)
Dani Schaffner (Drums )
Eine Geschichte, die über die Pein der Verdingkindjahre hinausgeht, den Widerstand, die Beharrlichkeit und Ausdauer auf dem Weg zu einem unabhängigen Leben schildert.
Die schönsten Geschichten schreibt das Leben selbst, heisst es. Doch manchmal ist so eine Geschichte nicht schön, sie ist im Gegenteil so hart, dass die eigentliche Schönheit darin liegt, wie es jemandem immer wieder gelingt, aus noch so widrigen Umständen positiv herauszukommen, aufzustehen und vorwärtszugehen.
Eine solche Lebensgeschichte erzählt Peter Gisler: Sein Vater Alfred Gisler wird 1909 in Zürich in eine mittellose Familie geboren und sein Weg wird ein steiniger bleiben.
Dass Peter Gisler es schafft, die Geschichte seines Vaters so zu erzählen, dass sie einen nicht runterzieht, sondern vielmehr animiert, sein eigenes Glas nicht nur als halb voll, sondern als randvoll wahrzunehmen, dass man anstatt Mitleid Bewunderung empfindet, mag zum grossen Teil am Wesen von Alfred Gisler liegen. Aber es ist auch die Sprache, die Art, wie er die Geschichte seines Vaters erzählt, die dann auch zu seiner eigenen wird.
Es handelt sich um eine sehr persönliche Biografie, die jedoch exemplarisch für viele in Vergessenheit geratene Leben steht. Sie beleuchtet einen wichtigen Teil der Schweizer Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts und zeigt die ärmlichen Lebensbedingungen, in denen viele Schweizerinnen und Schweizer noch bis ins 20. Jahrhundert hineinlebten.
Das Buch ist nicht bebildert und umfasst zirka 260 Seiten. Es richtet sich an Leserinnen und Leser, die sich für wahre, gut geschriebene Lebensgeschichten interessieren.
Stämpfli Verlag, Bern